10 Tipps für gesunde Augen
So können Sie trockenen Augen oder Sehstress vorbeugen.
Nie zuvor waren unsere Augen so gefordert wie heute. Stundenlanges starres Blicken auf Computerbildschirm, Smartphone & Co. übermüden die Augen schnell, können zu trockenen, brennenden, geröteten Augen, sogar Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen führen. In unserem modernen Lifestyle blicken wir viel zu selten in die Ferne, blinzeln weniger und ernähren uns häufig nebenher im Schnelldurchgang. Wussten Sie, dass Myopie (Kurzsichtigkeit) eine Verbindung mit intensiver Naharbeit zu haben scheint? Dies ist Gegenstand von Wissenschaft und Forschung weltweit. Lesen Sie, was Sie für gesunde Augen tun können. Unsere 10 Tipps für Ihre Augengesundheit, für ein entspanntes Sehen in jedem Alter.
Tipp 1: Blinzeln Sie.
Mittlerweile weiß man, dass trockene Augen auch von zu wenig blinzeln, genauer gesagt unzureichendem Lidschlag herrühren. Viele Stunden des Tages schauen wir auf einen Bildschirm oder ein Display. Meist sehr konzentriert bis angestrengt. Dabei blinzeln wir zu wenig, um die Hornhaut des Auges permanent mit Tränenflüssigkeit zu benetzen und so vor dem Austrocknen zu schützen. Eigentlich geschieht der Lidschlag ganz automatisch wie das Atmen. Pro Minute schließt und öffnet ein Mensch seine Augenlider kurz und reflexhaft etwa 10 bis 15 Mal. Beim Arbeiten am Bildschirm oder Lesen vergessen wir bedingt durch die starke Konzentration ganz unbewusst, ausreichend zu blinzeln. Wir unterdrücken es förmlich. Die Augen beginnen innerhalb weniger Minuten auszutrocknen. Der hauchdünne Tränenfilm auf dem Auge wird ungleichmäßig, bis er letztendlich reißt. Das Sehen wird dann unscharf bis verschwommen. Das schlechte Sehen versucht unser Körper auszugleichen, indem er starrt. So kommt es dann nicht nur zu einem Unwohlsein der Augen, sondern auch zu Müdigkeit bis hin zu Kopfschmerz. So gilt: Blinzeln Sie regelmäßig beim Arbeiten ganz bewusst, indem Sie kurz und fest die Lider schließen und wieder öffnen. Die sogenannten Meibom-Drüsen am Rand der Augenlider werden dadurch zusätzlich aktiviert. Die Meibom-Drüsen geben eine ölige Flüssigkeit ab, die sich mit der von den Tränendrüsen abgegebenen Tränenflüssigkeit vermischt und dafür sorgt, dass letztere nicht zu schnell verdunstet. Das Auge wird besser befeuchtet.
Tipp 2: Blickpausen einplanen.
Die 20/20/20 Regel ist ein sehr guter Gradmesser, ausreichend in die Ferne zu blicken. Sie besagt: Blicken Sie etwa alle 20 Minuten für 20 Sekunden in eine Entfernung von etwa 20 Metern. Das können Sie wunderbar auch während der Arbeit praktizieren. So können Sie digitalem Sehstress vorbeugen. Tun Sie einfach so, als würden Sie nachdenken …
Tipp 3: Lüften Sie Ihre Augen.
Wie unser ganzer Organismus brauchen auch unsere Augen frische Luft. Ein Spaziergang hilft und kann übermüdete Augen entspannen. Gerade in der kalten Jahreszeit sind viele Räume überheizt, und es fehlt an ausreichender Luftfeuchtigkeit. Wer dann noch besonders lange vor Bildschirm oder Display sitzt, sollte auch das Lüften nicht vergessen. Für eine höhere Luftfeuchtigkeit in Räumen hilft es auch, Schalen mit Wasser aufzustellen oder feuchte Tücher auf die Heizungen zu legen.
Tipp 4: Augen lieben Grün(zeug).
Früher galt: Karotten essen ist gut für die Augen. Man ging damals davon aus, dass das Makula-Pigment – also das Pigment, das in großen Mengen in der Makula vorkommt, dem Bereich des schärfsten Sehens auf der Netzhaut – aus Betacarotin besteht. Da ist man heute einen Schritt weiter. Man hat mittlerweile erforscht, dass das Pigment aus Lutein und Zeaxanthin besteht. Die Aufnahme dieser beiden Stoffe kann helfen, einer altersbedingten Makula-Degeneration vorzubeugen. Die luteinreichsten Lebensmittel sind Grünkohl, Spinat, Brokkoli, Rucola und Weißkohl – also grünes Gemüse. Man weiß aber auch, dass Lutein und Zeaxanthin Abkömmlinge von Betacarotin sind. Somit ist auch Möhrenessen gut für unsere Augen. Wichtig für das Sehen wie für den ganzen Organismus ist generell eine gesunde und ausgewogene Ernährung.
Tipp 5: Wasser trinken und ausreichend schlafen.
Ausreichendes Trinken ist bei trockenen Augen sehr wichtig. Zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüßter Tee täglich sorgen dafür, dass die Augen ausreichend befeuchtet bleiben. Ausreichender Schlaf lässt die Augen ebenfalls regenerieren. Optimal sind sieben bis acht Stunden pro Nacht. Das ist Wellness pur für von Sehstress geplagte Augen. Wichtig: Vermeiden Sie die Blaulichtabstrahlung von Displays vor dem Schlafengehen. Blaues Licht signalisiert Ihrem Körper und den Augen: „Bleib wach“. Wie wäre es mal wieder mit romantischem Kerzenschein? Licht hat einen nachgewiesenen und signifikanten Einfluss als unterstützender Taktgeber auf unseren Schlaf-Wach-Rhythmus. Dabei spielt das körpereigene Hormon Melatonin, auch landläufig als Schlafhormon bezeichnet, eine wesentliche Rolle. Bei intensiver Bestrahlung mit blauem Licht vermitteln spezielle Rezeptoren im Auge eine verminderte Ausschüttung des Melatonins. Das Gefühl einsetzender Müdigkeit fehlt oder wird zumindest verzögert. Eine bei geringem blauem Licht verstärkte Melatoninauschüttung hingegen ermöglicht dem Körper, über die tatsächlich empfundene Müdigkeit in den wichtigen Schlaf zu finden.
Tipp 6: Bitte ohne Konservierungsstoffe.
Bei Kosmetika und Augentropfen gilt: Verwenden Sie die Produkte zum Wohle Ihrer Augen nur in unkonservierter Form. Ihr Optiker, Arzt oder Apotheker kann Ihnen bei der Auswahl weiterhelfen. Augentropfen müssen keimfrei sein, um Infektionen am Auge zu vermeiden. Deshalb Augentropfen, die mehr als eine Dosis enthalten und einmal geöffnet sind, in keinem Fall länger als bis zum Ende der angegebenen Aufbrauchfrist verwenden. Häufig sind Einmal-Augentropfen die bessere Lösung. Generell wird die Keimfreiheit nur für die Verwendbarkeitsdauer garantiert, deshalb Augentropfen nach dem Verfallsdatum nicht mehr verwenden, um sicherzugehen.
Tipp 7: Massage für die Augen.
Um die Lidranddrüsen fit zu halten, ist eine gezielte und vorsichtige Lidmassage wunderbar. Dies unterstützt die Funktion der Lidranddrüsen für die ausreichende Bildung des Tränenfilms, der trockenen Augen vorbeugt.
Tipp 8: Bitte keine Zugluft für Ihre Augen.
Frische Luft ist gut für die Augen, aber bitte keine Zugluft. Vermeiden Sie also direkte Zugluft von Klimaanlagen oder Lüftern in stark klimatisierten Innenräumen und auch im Auto. So können Sie trockenen Augen und Augenentzündungen vorbeugen. Öffnen Sie lieber für eine Weile hin und wieder das Fenster, oder verdunkeln Sie im Hochsommer die Räume gegen zu viel Sonneneinstrahlung.
Tipp 9: Erste Wahl – UV-Schutz.
Unsere Augen brauchen UV-Schutz, genau wie unsere Haut. UV-Licht stellt eine erhebliche Belastung für unsere Augen dar. Und das nicht nur an sonnigen Tagen, sondern auch an bewölkten. UV-Strahlung ist immer da. Deshalb enthalten viele Hautcremes, nicht nur spezielle Sonnencremes, immer häufiger einen UV-Schutz. Weniger selbstverständlich ist, dass auch die Augen vor den gefährlichen UV-Strahlen geschützt werden müssen. Genau wie die Haut, so können auch die Augen einen Sonnenbrand erleiden und die Netzhaut kann nachhaltig geschädigt werden. Im schlimmsten Fall können Folgeschäden wie Grauer Star oder Jahre später die altersbedingte Makuladegeneration auftreten. Auch Krebs an Lidrand und Auge kann eine Folge zu intensiver Belastung der Augen mit UV-Licht sein.Deshalb gilt: Achten Sie auf einen 100-prozentigen UV-Schutz Ihrer Brille und Sonnenbrille.
Tipp 10: Immer die passende Brille.
Genießen Sie das Leben in vollen Zügen. Dazu gehört auch bestes Sehen und eine klare Sicht. Lassen Sie Ihr Sehen regelmäßig beim Optiker oder Augenarzt prüfen. Wählen Sie Ihre Brille nach Ihren individuellen Sehbedürfnissen. Es gibt für alle Anforderungen die richtigen Brillengläser. Beispielsweise für das Autofahren, eine optimale Körperhaltung beim Arbeiten oder für Ihren Lieblingssport.