Katarakt

Häufig gestellte Fragen

Was Sie über die Behandlung von Katarakt wissen sollten

4 September 2019
EIn Katarakt-Patient und ein Arzt besprechen Fragen zur Katarakt-Behandlung.

Sie haben vermutliche viele Fragen zur Katarakt und den entsprechenden Behandlungsmöglichkeiten. Antworten auf einige der am häufigsten gestellten Fragen finden Sie hier. Falls Sie nach der Lektüre dieses Abschnitts und der Website mehr über die Augenerkrankung oder die Korrektur des Sehvermögens erfahren möchten, wenden Sie sich an Ihren Augenarzt.

Allgemeines

  • Leider kann Katarakt nicht mit einer Brille oder Medikamenten behandelt werden. Die einzige effektive Behandlungsoption bei Katarakt besteht in der operativen Entfernung der trüben Augenlinse und dem Einsetzen einer künstlichen Linse – einer sogenannten Intraokularlinse (IOL).

  • Sie sollten einen Augenspezialisten aufsuchen, um festzustellen, ob Sie an Katarakt erkrankt sind und wie weit diese Augenerkrankung fortgeschritten ist. Gemeinsam werden Sie entscheiden, ob eine Kataraktoperation für Sie infrage kommt.

  • Die Kataraktoperation gilt als einer der sichersten und effektivsten chirurgischen Eingriffe, die heutzutage vorgenommen werden. Doch wie bei allen medizinischen Behandlungen gibt es einige Komplikationen, die auftreten können. Ihr Augenarzt wird die möglichen Risiken ausführlich mit Ihnen besprechen.

  • Ein wichtiger Punkt der Kataraktoperation ist die Wahl des richtigen Arztes. Dabei sind viele Faktoren zu berücksichtigen, beispielsweise die Erfahrung des operierenden Arztes, sein Fachwissen und die eingesetzte Technologie. Bevor Sie sich für einen Arzt entscheiden, bei dem Sie sich am besten aufgehoben fühlen, sollten Sie mehrere aufsuchen, recherchieren und vergleichen. Wenn Sie mit Ihren Ärzten über eine Kataraktoperation sprechen möchten, bereiten Sie vor dem Termin einige Fragen vor.

  • Der operative Eingriff selbst dauert nur etwa 15 bis 30 Minuten und wird jeweils nur an einem Auge durchgeführt. Der Eingriff wird normalerweise unter Lokalbetäubung durchgeführt. Nach einer kurzen Beobachtungsphase werden Sie in der Regel nach Hause entlassen. Direkt nach der Operation dürfen Sie nicht Auto fahren.

     

  • Wenn bei Ihnen auf beiden Augen Katarakt (grauer Star) vorliegt, wird Ihr Arzt den zweiten Eingriff in der Regel erst einige Wochen nach der ersten Operation vornehmen.

  • Nein, das Verfahren ist schmerzfrei. Sie erhalten normalerweise eine Tropfanästhesie, damit Ihr Auge während der Operation betäubt ist. Wenn die Wirkung der Arzneimittel nach dem Eingriff nachlässt, spüren Sie unter Umständen eine kurze Zeit lang Schmerzen. Diese können jedoch leicht mit nicht verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln behandelt werden.

     

  • Eine Kataraktoperation wirkt dauerhaft. Die IOL muss nicht entfernt oder ersetzt werden. Sie kann dauerhaft im Auge verbleiben.

  • Am Tag nach der Operation ist eine Folgeuntersuchung notwendig, bei dem Ihr Auge untersucht wird und Ihnen potentielle Fragen beantwortet werden. Weitere Untersuchungen finden normalerweise in den folgenden Wochen statt, um den Heilungsprozess zu überwachen.

     

  • Patienten nehmen häufig sofort nach der Operation eine deutliche Verbesserung der Sehfähigkeit wahr. Einige sehen jedoch erst einmal verschwommen. Es kann einige Tage dauern, bis sich das Auge anpasst und sich die Sehqualität verbessert.

    Bei multifokalen Linsen dauert diese Anpassung normalerweise länger als bei monofokalen Linsen – Patienten können direkt nach der Operation Lichtphänomene wie Blendeffekte wahrnehmen. Diese visuellen Phänomene verschwinden nach einer Weile oder werden weniger störend.
     

  • Ärzte empfehlen Ihnen wahrscheinlich, nach der Operation zu entspannen und Aktivitäten wie Bücken oder Heben zu vermeiden. Gegebenenfalls wird Ihnen empfohlen, Ihre Augen nicht zu überanstrengen, damit diese Zeit haben, sich zu erholen. Vermeiden Sie es, ihr Auge zu reiben oder Druck auf das Auge auszuüben, damit der Heilungsprozess optimal verlaufen kann.

     

Intraokularlinsen (IOL)

  • Intraokularlinsen sind ziemlich klein und haben einen Durchmesser zwischen 11 und 13 Millimetern.

  • IOL werden aus Acrylat hergestellt, einem weichen, elastischen und biokompatiblen Material. Das Acrylat ist entweder wasserabweisend (hydrophob) oder wasserabsorbierend (hydrophil).

  • Um den individuellen Anforderungen des einzelnen Patienten gerecht zu werden, bieten moderne IOL ein zusätzliches Leistungsspektrum, wie etwa die Korrektur bestehender refraktiver Sehfehler. IOL können Patienten beispielsweise besseres Kontrastsehen (mit asphärischen Linsen) oder die Korrektur von Astigmatismus (mit torischen Linsen) ermöglichen. Das Ziel ist es, nach der Kataraktoperation eine noch bessere Sehqualität für bestimmte Entfernungsbereiche zu erreichen.

  • Eine sphärische Aberration ist ein Sehfehler, bei dem die ins Auge eindringenden Lichtstrahlen nicht präzise auf einem Punkt auf der Netzhaut fokussiert werden. Sphärische Aberrationen treten mit zunehmendem Alter auf. Falls Sie bereits von einer sphärischen Aberration betroffen sind oder die Entwicklung einer solchen vermeiden möchten, ist eine asphärische IOL möglicherweise eine geeignete Option für Sie.

  • Mit dem speziellen, nicht einheitlich gekrümmten Design asphärischer IOL können sogenannte sphärische Aberrationen korrigiert werden. Bei asphärischen IOL werden die ins Auge einfallenden Strahlen des Lichts wieder exakt auf einen einzigen Punkt gebündelt. Im Ergebnis verbessert sich die Kontrastempfindlichkeit und die Bildqualität.

  • Astigmatismus, auch als Hornhautverkrümmung bekannt, ist ein Refraktionsfehler wie Kurz- oder Weitsichtigkeit. Diese Fehlsichtigkeit wird normalerweise von einer unregelmäßig geformten Hornhaut verursacht, die dazu führt, dass die Lichtstrahlen nicht exakt auf der Netzhaut gebündelt werden. Astigmatismus kann mit torischen Linsen korrigiert werden.

     

  • Die Kombination aus sphärischer und zylindrischer Linse bricht das Licht in jedem Meridian unterschiedlich. Dadurch können die einfallenden Lichtstrahlen genau auf Ihrer Netzhaut gebündelt werden, sodass Astigmatismus verringert oder vollständig behoben wird. Gleichzeitig wird damit Ihr grauer Star behandelt.

     

  • Die Wahl der IOL ist eine sehr persönliche Angelegenheit. Es müssen nicht nur die speziellen medizinischen Anforderungen berücksichtigt werden, sondern auch die individuellen Bedürfnisse und persönlichen Vorlieben des Patienten. Konsultieren Sie Ihren Augenarzt, der Ihnen dabei hilft, die für Sie geeignete IOL zu wählen.

  • Patienten mit monofokalen und bifokalen Linsen benötigen unter Umständen für bestimmte Tätigkeiten weiterhin eine Brille. Die Mehrzahl der Patienten mit trifokalen Linsen hat gute Chancen, keine Brille mehr tragen zu müssen.


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